im Der Sonntag (25.03.2018) und Online BZ von Bettina Burow, Kirchzarten:
(zum BZ Artikel vom 11.3.2018 “Erfolg nach einem Jahr”)
“Journalisten sind unter anderem zur Objektivität verpflichtet und doch bezeichnen Sie den Verkauf von wertvollen Dietenbacher Grün- und Ackerflächen als “Erfolg nach einem Jahr”. Eine Studentenstadt wie Freiburg leidet von jeher unter Wohnungsnot. Nach jüngsten Angaben der Freiburger Frauenbeauftragten kommen jährlich mindestens 1 500 Neubürger hinzu. In Freiburg wird derzeit an allen Ecken und über alle Stadtgrenzen hinaus gebaut. Wer das sogenannte Bürgerforum zur möglichen Bebauung von Dietenbach am 1. März 2018 im Bürgerhaus Zähringen besucht hat, weiß, dass im Anschluss an das Rieselfeld, ein weiterer Ghetto-Stadtteil, – im Bauplanerdeutsch “ein stark verdichteter Stadtteil mit herrlichem Schwarzwald-Panorama” – aus Beton und Glas für 15 000 Menschen entstehen soll. Weil die Dietenbachauen als Überschwemmungsgebiet gelten, wird der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens im Bohrertal mit gigantischen landschaftlichen Einschnitten in Horben zur Auflage gemacht. Warum erwähnen Sie nicht die horrenden Baukosten, das riesige Baumüllaufkommen, die massive Umweltzerstörung und die wachsenden gesellschaftlich-sozialen Probleme, die der geplante Dietenbach-Stadtteil mit sich bringen wird?
Intakte Grün- und Ackerflächen sind aber die unverzichtbare Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung und für unzählige Tierarten. Sie sind Arbeits- und Lebensraum für unsere Kleinbauern, die unsere regionale Ernährung sichern und dienen gestressten Freiburgern als Naherholungsgebiet. Der Bauwahn in Freiburg muss ab sofort ein Ende haben. Deutschland’s “Bio-Hauptstadt”, in der nicht mal 20 Prozent der hier verzehrten Lebensmittel im gleichnamigen Regierungsbezirk produziert werden, ist an ihre Kapazitätsgrenze gelangt! Regionale Ackerböden müssen zu Allgemeingut erklärt und dürfen nicht unwidersprochen zu Spekulationsobjekten von Banken und Stadtvätern werden. Schluss mit dem land grabbing in und um Freiburg! Den Dietenbacher Landwirten gebührt Respekt, dass sie sich von der Sparkasse als sogenannter “Vermittlungsinvestor” nicht kaufen lassen!”