3.2.22: Plan B stellt Eilantrag gegen erste Baumfällungen im Dietenbach

Pressemitteilung, Plan B e.V., 03.02.2022 – Gericht soll Baumfällungen stoppen/ Eilantrag beim VGH Mannheim gegen Fällung von Aue-Bäumen am Dietenbach/ Klägerin ist Plan B e.V., eine regional tätige und anerkannte Umweltvereinigung aus Freiburg i. Br.

Im Zuge des Klimawandels scheinen extreme Wetterereignisse wie im Ahrtal immer häufiger aufzutreten. Hierbei handelt es sich um kurzzeitige, gravierende Abweichungen vom durchschnittlichen Wetter in einer Region. Durch die Heftigkeit, mit der sich Starkniederschläge, Überschwemmungen, Stürme, starker Schneefall oder lange Dürre- und Hitzeperioden ereignen, sind sie häufig mit immensen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden und mit großen Belastungen für die Ökosysteme verbunden.

In den vergangenen Jahren häuften sich die Hochwasserkatastrophen. Gefahren während des Hochwassers, bei Wiederaufbauarbeiten, durch zerstörte Infrastruktur oder durch die Flucht der Bevölkerung verursachen Todesfälle, Verletzungen, Krankheiten und psychische Belastungsreaktionen.

Um auf diese Risiken in Zukunft besser vorbereitet zu sein und die Menschen vor Schaden zu schützen, ist es nötig, Bach- und Flussauen mehr Raum zu geben und natürliche Rückhalteflächen zu erhalten. Dies sind Naturschutzmaßnahmen, welche Vorsorge treffen und die präventiv wirken. Den Klimawandel und die Gefahr durch Extremwetterlagen sehen wir bei den städtischen Planungen beim Baugebiet Dietenbach nicht hinreichend berücksichtigt. Das Gebiet liegt in einer seit Jahrhunderten bekannten alten Flutrinne.

Es darf im Dietenbach kein zweites Ahrtal geben. Wenn mir bewusst gewesen wäre, dass das Gebiet in einer historisch bedingten Flutrinne liegt und dass Extremwetterlagen so schnell zur Realität werden, dann hätte ich beim Bürgerentscheid anders abgestimmt“, so ein Besucher beim Waldspaziergang des NABU im Langmattenwäldchen, der jeden Sonntag dort stattfindet.

Bei unseren wöchentlichen Waldführungen zum Erhalt der wertvollen Waldflächen hören wir von Teilnehmer*innen immer wieder, dass sie sich beim Bürgerentscheid anders entschieden hätten, wenn sie gewusst hätten, dass sich das Baugebiet in einer eiszeitlichen Flutrinne befindet“ sagt Ralf Schmidt, Vorsitzender von Plan B e.V. aus Freiburg“.

Die Stadt will in Kürze mit den Baumaßnahmen in der Dietenbach-Aue beginnen (Gewässerausbau). Dabei geht es zunächst um eine Baumfällaktion, mit der gesetzlich geschützte Biotope mit Auwald-Bäumen und Mähwiesen im Plangebiet beseitigt werden. Dagegen wurde beim Verwaltungsgerichtshof (VHG) Mannheim ein gerichtliches Eilverfahren eingeleitet, um den Beginn dieser Maßnahmen zu stoppen und um zu verhindern, dass vollendete Tatsachen geschaffen werden. Klägerin ist Plan B e.V., eine amtlich zugelassene und anerkannte Umweltvereinigung.

Der Gewässerausbau mit dem Bau von 1 km langen Längsdämmen und vielerlei Maßnahmen am Gewässer ist nach Angaben der Stadt wesentliche Voraussetzung für die spätere Bebauung der Dietenbach-Aue. Die über hundert Hektar große Fläche befindet sich als Standort für den vorgesehenen neuen Stadtteil Dietenbach in einem außergewöhnlichen Landschaftsraum, und zwar in einer eiszeitlich geprägten Flutrinne, die aus Risikovorsorgegründen keinesfalls bebaut werden darf. Das spätere Wohngebiet befindet sich auch künftig trotz der städtischerseits vorgesehenen Maßnahmen in einem wasserrechtlichen Hochwasser-Risikogebiet. Dies war der Öffentlichkeit vor dem Bürgerentscheid nicht bekannt.

Mit dem Gewässerausbau werden 800 m² Auwald zerstört, und mit der Bebauung wird die Dietenbach-Aue mit einer Rückhaltefläche für Hochwasserfluten im Umfang von etwa 1 Mio m² beseitigt. Gegen die wasserrechtliche Zulassung, die das städtische Umweltschutzamt dem städtischen Garten- und Tiefbauamt erteilt hat, um die Baumaßnahmen in der Dietenbach-Aue durchzuführen, läuft eine Klage ebenfalls beim VGH Mannheim.

Die Baumfällaktionen sollen nach Angaben der Stadt bereits am Montag, 14. Februar beginnen.

Ralf Schmidt, Vorsitzender , www.plan-b-freiburg.net,  Mail: 

Passend hierzu ein Leserbrief von Helmut Schiemann, BZ 21.2.2022

Bitte unterstützt die Online Petition der IOG Obergrün, Freiburg

“Im Oktober 2021 haben engagierte Bürger:innen gemeinsam mit Vereinen und Einrichtungen die „Interessengemeinschaft Gesamterhalt Obergrün“ gegründet, um die Wertigkeit der Gesamtfläche Obergrün im Freiburger Stadteil Betzenhausen-Bischofslinde für die Allgemeinheit aufzuzeigen.
Durch aktuelle Bauvorhaben ist das wertvolle Kleinod bedroht.

VIEL ZERSTÖRUNG FÜR WENIG WOHNRAUM”

Hier gehts zur Online Petition. Danke!

Online-Fachgespräch Mo, 29.11.21 ab 18 Uhr: Hochwasserschutz u. Hochwasservorsorge in Freiburg

Einladung zum online-Fachgespräch am Montag, 29. Nov. 2021 ab 18 Uhr: Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge in Freiburg
 
Was wäre, wenn es über dem Breisgau so regnen würde, wie am 14. Juli 2021 über dem Ahrtal? In Deutschland steht Freiburg nach Recherchen der Versicherer im Ranking der 50 Städte, die am meisten von Starkregenspringfluten gefährdet sind, ganz weit oben auf Platz 2! 
 
Dietenbach soll in einem Überschwemmungsgebiet gebaut werden, eine Katastrophe bei Starkregen auch für angrenzende Stadtteile.
 
Veranstalter “Initiative Freiburg Wassertisch“ in Zusammenarbeit mit dem verdi-Ortsverein Freiburg und dem regio-WASSER e.V. sowie mit den Ortsvereinen von BUND und NABU. Sie können an dem online-Fachgespräch über folgenden Link kostenfrei teilnehmen:
https://us02web.zoom.us/j/86523423045?pwd=MytleXUwdlFaZW9FUjF0UnJTbWRCQT09
 

…”Aufforstung nur zweite Wahl, CO2-Vermeidung muss oberstes Ziel bleiben”

11.11.2021 ARD:

“PR-Mogelpackung: Bäume pflanzen fürs Klima”, von Désirée Marie Fehringer & Zita Zengerling.

“Pflanzungen sind ein Weg, um etwas gegen den Klimawandel zu tun. Was jedoch noch schneller und besser hilft und langfristig nachhaltiger ist: Bestehende Wälder schützen und stärker gegen Abholzung vorgehen. Denn besser als jeder neugepflanzte Baum ist der Baum, der langfristig erhalten wird.”

Stoppt Dietenbach, dort werden mehr als 3500 alte Bäume vernichtet.

Planung für Erdaushublager voll Mängel und Unstimmigkeiten

Dietenbach’s Planung für das Erdaushublager ist voll Mängel und Unstimmigkeiten, findet ein Hydrologe für Umkirch heraus. Notfalls will Umkirch klagen, denn die fürchten um ihr Trinkwasser.
Da arbeiten die Stadt Freiburg und das Regierungspräsidium (welche der Stadt Freiburg ja alles genehmigt hat) ja fein Hand in Hand.
Zu Kosten von Natur und unser aller Dasein.